Grundlagen & Arbeits-Methoden
Therapeutisches NLP

NLP - Neurolinguistisches Programmieren
NLP fördert in uns das Können, neue Möglichkeiten zu entdecken und sie erfolgreich zu nutzen. De Fähigkeit, Wahrnehmungen und Erinnerungen neu zu interpretieren und dadurch neue Verhaltens-Mustern anwenden zu können...
NLP befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen unseren Denk-, Wahrnehmungs- und Verhaltens-Muster, den Erinnerungsvorgängen, dem Gehirn, der Sprache und dem Körper.
Neuro - Das willkürliche und autonome Nervensystem, mit dem unsere nervlichen oder sensorische Wahrnehmungen und Erfahrungen verarbeitet werden. Die primären Wahrnehmungen sind:
NLP - Wahrnehmungsebenen

visuell
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sehen
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Bilder
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auditiv
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hören
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Klänge, Sprache
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kinästhetisch
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fühlen
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Gefühle
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olfaktorisch
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riechen
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Gerüche
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gustatorisch
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- schmecken
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Geschmäcker
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Linguistisch für verbale, wie auch nonverbale Sprache, Sprachformen, Sprachmuster, mit der wir unsere Wahrnehmungen, Kommunikations- und Verhaltensmuster codieren, bewerten und zu inneren geistigen Landkarten verknüpfen. Durch Veränderungen in unserer Sprache können Denk- wie auch Wahrnehmungsmuster verändert werden.
Programmieren für Gefühle, Denk-, Wahrnehmungs- und Verhaltensgewohnheiten, die mittels gezielten Interventionen nachhaltig verändert werden können. Unsere inneren „Basisprogramme“ entstehen zum grössten Teil in unserer Kinder- und Jugendzeit und sind somit massgeblich durch Erziehung, Erfahrungen und unser Umfeld geprägt. Wir besitzen jedoch die Möglichkeit, sie neu zu formen oder durch Verhaltensmuster die unserem Alter und Erfahrung entsprechen, zu ersetzen.
Etwas zur Entstehung von NLP ist ein kommunikativ orientierter Ansatz, der in den 1970er Jahren von Richard Bandler und John Grinder entwickelt wurde. Es basiert auf der Annahme, dass Sprache (linguistisch), neurologische Prozesse (neuro) und erlernte Verhaltensmuster (Programme) eng miteinander verknüpft sind und gezielt verändert werden können, um persönliche Entwicklung und therapeutische Veränderung zu fördern.
Die Mitbegründer von NLP und ihre wichtigsten Ihre Quellen

Das "NLP-Werkzeugset“ basiert unter anderem auf den Grundlagen und Methoden von:
Das NLP ist eine integrative Methode, die zahlreiche psychotherapeutische und kommunikationstheoretische Ansätze miteinander kombiniert. Wesentliche Einflüsse kamen aus der Gestalttherapie, Hypnosetherapie, kognitiven Verhaltenstherapie, systemischem Therapie und Verhaltenspsychologie. Die Vielfalt an Quellen hat das NLP zu einem flexiblen Werkzeug gemacht, das in vielen Kontexten des Verhaltenscoachings oder Therapie eingesetzt werden kann.
Gestalttherapie
Die Gestalttherapie, entwickelt von Fritz Perls, Laura Perls und Paul Goodman, spielt eine wichtige Rolle im NLP, besonders in der Arbeit mit Selbstwahrnehmung und Bewusstsein.
Hypnotherapie und Milton Erickson
Hypnosetherapie - Der amerikanische Psychiater Milton H. Erickson war ein Pionier der modernen Hypnotherapie und ein wichtiger Einfluss für NLP. Erickson nutzte Hypnose und sprachliche Techniken, um Veränderungen im Bewusstsein zu bewirken und tiefere, oft unbewusste Prozesse anzusprechen
Zentrale Konzepte:
- Ganzheitlichkeit: Die Gestalttherapie betont die Integration von Körper, Geist und Emotionen. Auch im NLP wird der Körper als Teil des Kommunikationsprozesses wahrgenommen, und Techniken wie „Teile-Arbeit“ spiegeln den gestalttherapeutischen Ansatz wider, mit inneren Anteilen (z. B. widersprüchlichen Bedürfnissen) zu arbeiten.
- Achtsamkeit auf den Moment: Die Gestalttherapie fokussiert stark auf den „Hier und Jetzt“-Moment. NLP nutzt ähnliche Prinzipien, etwa in der Arbeit mit Submodalitäten oder durch die Verankerung von positiven Zuständen, um Klient:innen dabei zu unterstützen, sich ihrer aktuellen Wahrnehmung und Emotionen bewusst zu werden.
- Focusing: Ein Konzept der Gestalttherapie, das im NLP in Form von Achtsamkeitstechniken und der Arbeit mit inneren Bildern und Gefühlen übernommen wurde.
Technische Übertragungen:
- „Leere Stuhl-Technik“: Ein berühmtes Werkzeug der Gestalttherapie, bei dem Klienten mit verschiedenen Aspekten ihrer Persönlichkeit oder Konflikten in einem Dialog treten. Ähnlich ist die Teile-Arbeit im NLP, bei der innerlich widersprüchliche Teile der Persönlichkeit kommunizieren und integriert werden.
Zentrale Konzepte:
- Verdeckte Kommunikation: Erickson war bekannt für seine indirekten, metaphorischen Sprachmuster, um den Zugang zum Unterbewusstsein zu erleichtern. Im NLP wurde das Milton-Modell entwickelt, das diese indirekten Sprachmuster nutzt, um suggestive, hypnotherapeutische Wirkungen zu erzielen.
- Ressourcenorientierung: Erickson betonte, dass jeder Mensch bereits alle Ressourcen in sich trägt, die für Veränderung notwendig sind. NLP verfolgt diesen Ansatz ebenfalls und hilft Klient:innen, innere Ressourcen zu aktivieren und positive Verhaltensweisen zu etablieren.
Technische Übertragungen:
- Ericksonsches Sprachmuster: Im NLP wird der Milton-Modell-Sprachstil verwendet, um suggestive, vage Formulierungen zu schaffen, die das Unbewusste ansprechen.
- Hypnotische Trance und Suggestion: NLP-Techniken, wie die Swish-Technik oder Ankern, ähneln ericksonschen Hypnosetechniken, um Verhaltensänderungen zu bewirken.
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT), insbesondere die Arbeiten von Aaron T. Beck und Albert Ellis, hat das NLP beeinflusst, insbesondere im Bereich der Kognitionen und Denkmuster.
Systemische Therapie
Die Systemische Therapie betrachtet Menschen in ihrem sozialen Kontext und betont die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Systemen (Familie, Arbeit, etc.). Das systemische Denken beeinflusste das NLP besonders in der Arbeit mit Beziehungen und Kommunikation.
Zentrale Konzepte:
- Kognitive Umstrukturierung: Die KVT nutzt Techniken, um dysfunktionale Denkmuster zu erkennen und durch hilfreiche zu ersetzen. Ähnlich arbeitet NLP mit Techniken wie Reframing, um negative Gedanken oder Bewertungen zu verändern.
- Lösungsorientierung: Die KVT ist stark ziel- und lösungsorientiert, was auch ein zentrales Prinzip im NLP ist.
Technische Übertragungen:
- Reframing: Die Technik des Reframings (Veränderung der Perspektive oder Bedeutung von Ereignissen) im NLP hat starke Ähnlichkeiten mit der kognitiven Umstrukturierung in der KVT.
- Behaviorismus und klassische Konditionierung: Auch NLP-Techniken wie das Ankern oder Swish setzen auf klassische Konditionierung und lernen durch Assoziationen.
Zentrale Konzepte:
- Interaktion und Muster: In der systemischen Therapie wird oft untersucht, wie bestimmte Kommunikationsmuster zwischen Menschen die Beziehungen beeinflussen.
- Lösungsorientierung: Wie in vielen systemischen Ansätzen, ist NLP ebenfalls lösungsorientiert und fokussiert sich auf das gewünschte Ergebnis, statt auf das Problem.
Technische Übertragungen:
- Kommunikationsmuster analysieren: Die Kommunikationsprozesse und das Verhalten innerhalb eines Systems untersuchen.
Verhaltenspsychologie und Theorien des Lernens
Das NLP bezieht sich auf die Verhaltenspsychologie, insbesondere auf Modelle des Lernens und der Konditionierung (klassische und operante Konditionierung), wie sie von B. F. Skinner und Ivan Pavlov entwickelt wurden.
Zentrale Konzepte:
- Konditionierung: Die Veränderung von Verhaltensweisen durch positive und negative Verstärkungen. NLP verwendet ähnliche Prinzipien in Techniken wie Ankern und Swish, um neue, erwünschte Verhaltensweisen zu etablieren.
Technische Übertragungen:
- Verstärkungsprinzipien: NLP nutzt Prinzipien der klassischen Konditionierung, um neue Assoziationen zu schaffen (z. B. positive Zustände mit bestimmten Reizen zu verknüpfen).
Die Anwendung von NLP im therapeutischen Kontext
Im therapeutischen Umfeld wird NLP als Methode genutzt, um zum Beispiel Klient:innen dabei zu helfen:
- Einschränkende Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern
- Innere Ressourcen zu aktivieren und zu stärken
- Kommunikation mit sich selbst und anderen zu verbessern
- Emotionale Blockaden zu lösen
Vergangene Erfahrungen neu zu bewerten und emotional zu entlasten
Typische Techniken im therapeutischen NLP
- Ankern: Eine Technik, um positive Gefühlszustände gezielt zu aktivieren (z. B. Mut, Gelassenheit), indem sie mit einem bestimmten Reiz (z. B. Berührung, Wort) verknüpft werden.
- Reframing: Die Bedeutung eines Ereignisses oder einer Situation wird bewusst verändert, um neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen.
- Submodalitätenarbeit: Feine Unterschiede in der inneren Wahrnehmung (z. B. Helligkeit eines inneren Bildes) werden verändert, um emotionale Reaktionen zu beeinflussen.
- Time-Line-Arbeit: Vergangene oder zukünftige Erlebnisse werden auf einer inneren Zeitlinie visualisiert und neu verarbeitet.
- Teile-Arbeit: Innere Konflikte (z. B. zwischen Pflicht und Wunsch) werden als verschiedene "Teile" der Persönlichkeit betrachtet, die in Dialog gebracht und integriert werden können.
Zusammenfassend
NLP ist im therapeutischen Kontext ein wirkungsvolles Werkzeug – insbesondere im Veränderungscoaching, in der Kurzzeittherapie und der lösungsorientierten Arbeit. Voraussetzung ist jedoch eine fundierte Ausbildung der Anwender:innen. Die Anwendung von NLP als Grundlage oder ergänzende Methode bei der Behandlung psychischer Störungen, kann z.B. erfolgreich eingesetzt werden, um Denk- und Verhaltensmuster konstruktiv zu verändern.
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